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Gutartige Knochenveränderungen werden meist als Zufallsbefunde im Rahmen der ärztlichen Behandlung von Unfallfolgen oder anderen Erkrankungen festgestellt. Entsprechend Ihres biologischen Verhaltens, erfolgt eine Einteilung in drei Stadien. Diese Unterteilung hat entscheidenden Einfluss auf die Behandlung, welche von der einfachen Beobachtung bis hin zur operativen Entfernung unter Mitnahme von großen Knochenanteilen und Gelenken reicht.
Problematisch dabei ist die Auffüllung der teils erheblichen Knochendefekte. Dazu stehen uns modernste Knochen- und Gelenkersatzverfahren (Endoprothesen) zur Verfügung.
Osteochondrom (OC, Kartilaginäre Exostose)
Die relativ häufigen Osteochondrome (OC) sind genau genommen keine echten Tumoren, sondern vielmehr das Produkt von versprengten Wachstumsfugenanteilen der Knochenoberfläche. Dies erklärt auch das typische Größenwachstum der Tumoren während des Längenwachstums des Kindes. Mit dem Wachstumsabschluss des Kindes endet auch das Größenwachstum der Tumoren.
Treten Osteochondrome an mehreren Stellen auf, liegt meist eine heriditäre multiple kartilaginäre Exostosenerkrankung (erbliche Knochensystemerkrankung) vor.
Aufgrund der geringen Entartungswahrscheinlichkeit ist eine vorbeugende Entfernung der Tumoren nur in Ausnahmefällen – bei Verdrängung von angrenzenden Nerven, Sehnen, Gefäßen oder Knochen – sinnvoll. Vor dem Wachstumsabschluss ist ein Wiederauftreten zudem vorprogrammiert.
Enchondrom
Das Enchondrom ist der häufigste Knorpel- und zweithäufigste Knochentumor mit gutartigem Verhalten und stellt den häufigsten Fingertumor dar. Das Enchondrom liegt innerhalb des Knochens, meist in den gelenknahen Abschnitten der vorwiegend schmalen aber langen Röhrenknochen.
Die meisten Fälle werden in der dritten oder vierten Lebensdekade festgestellt. Ein Auftreten ist jedoch in jedem Lebensalter möglich. Eine geschlechterspezifische Bevorzugung gibt es nicht.
Enchondrome bereiten selten Beschwerden, meist im Rahmen von Brüchen der Finger ohne wesentlichen Unfall. Enchondrome, die keinerlei Beschwerden verursachen, sind gutartig. Sie bedürfen – außer einer Beobachtung – keiner Behandlung. Nur bei schnell zunehmendem Wachstum, Knochenbruchgefahr oder neu auftretenden Beschwerden ist die operative Entfernung die Behandlung der Wahl.
Die schwerwiegendste, allerdings sehr seltene, Komplikation besteht in einer bösartigen Umwandlung zu Chondrosarkomen.
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