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(Minimalinvasive Diagnostik und Therapie von Hüftleiden)
Für viele Gelenke, wie zum Beispiel das Knie- und Schultergelenk, gehört die Arthroskopie oder Gelenkspiegelung seit Jahrzehnten zu den orthopädischen Standardoperationen. Das Hüftgelenk ist, aufgrund der umgebenden Muskulatur und der Kugelform, im Gegensatz zum Knie- und Schultergelenk, jedoch wesentlich schwerer zugänglich.
Durch die Entwicklung geeigneter Instrumente und Verbesserung der Technik mit speziellen Traktionsvorrichtungen ist die Spiegelung des Hüftgelenks sicherer geworden und wird daher in den letzten Jahren immer häufiger eingesetzt.
Aufbau des Hüftgelenks
Das Hüftgelenk ist der Form nach ein Kugelgelenk, was den hohen Bewegungsradius erklärt. Die wichtigsten Strukturen des Hüftgelenks sind der Hüftkopf des Oberschenkelknochens und die Hüftpfanne des Beckenknochens. Beide Knochen sind von einer mehrere Millimeter starken Knorpelschicht überzogen, die schmerzfreie Bewegung ermöglicht.
Der Pfannenrand wird von einer Gelenklippe (Labrum acetabulare) abgeschlossen. Das gesamte Gelenk wird von einer Kapsel umgeben. Die Gelenkkapsel produziert Synovialflüssigkeit, die den Knorpel ernährt und die Reibung zwischen den Gelenkpartnern vermindert.
Wann ist die
Spiegelung indiziert?
Eine Gelenkspiegelung des Hüftgelenks ermöglicht minimalinvasiv Erkrankungen zu diagnostizieren und zu therapieren. Eine Hüftgelenksspiegelung kann bei diesen Erkrankungen eingesetzt werden.
Wann ist ein offenes
Verfahren sinnvoll?
Voraussetzung für eine Spiegelung ist ein auf dem Röntgenbild noch erhaltener Gelenkspalt. Andernfalls ist die Arthrose zu weit fortgeschritten, um die Therapieziele wie Schmerzfreiheit bzw. Schmerzreduktion zu erreichen. Auch bei starkem Übergewicht oder fortgeschrittener Bewegungseinschränkung sollte offen operiert werden.
Bei bestimmten Pfannenformen (tiefe Pfannen) oder einer Kombination aus Labrumläsion und Störung des Kopf-Hals-Übergangs sowie des Pfannenrands ist eine offene Operation sinnvoller. Die Entscheidung über das therapeutische Vorgehen wird im Rahmen der ambulanten Vorstellung getroffen und ausführlich mit dem Patienten besprochen.
Wie wird die Arthroskopie durchgeführt?
Grundvoraussetzung ist das Vorhandensein eines Extensionstisches mit allen Polsterungen, eines Bildwandlers und einer modernen Arthroskopieeinrichtung. Der Patient wird auf dem Rücken gelagert. Meistens wird durch drei kleine Zugänge eine Optik in das Gelenk eingebracht.
Es müssen zwei Gelenkbereiche untersucht und behandelt werden:
- zentraler Bereich innerhalb des Labrums zwischen Kopf und Pfanne
- peripherer Bereich außerhalb des Labrums um den Kopf und Schenkelhals
Der zentrale Bereich kann nur unter Zug (Traktion) am Bein angegangen werden. Der periphere Bereich wird am frei beweglichen Bein untersucht. Der Eingriff ist weniger belastend als die offene Operation.
Nachbehandlung
In der Regel beträgt der stationäre Aufenthalt etwa drei bis fünf Tage. Die Dauer der Teilbelastung an Unterarmgehstützen ist abhängig vom Ausmaß der Knochenentfernung am Schenkelhals bzw. vom Ausmaß der Knorpelersatztherapie und liegt bei ca. sechs Wochen, gefolgt von einem Belastungsaufbau über weitere sechs Wochen.
Alle anderen operativen Verfahren können nach gesicherter Wundheilung, nach ca. ein bis zwei Wochen, voll belasten. Eine intensive physiotherapeutische Rehabilitation hilft einen optimalen Bewegungsumfang zu erreichen.
Zusammenfassend erlaubt die Hüftarthroskopie über minimalinvasive Zugänge viele krankhafte Zustände am Hüftgelenk zu behandeln. Die hohen apparativen und instrumentellen Voraussetzungen beschränken dieses Verfahren auf Zentren. Dennoch bedarf es nicht nur von Seiten des Operateurs, sondern des gesamten Teams einer großen Routine und Erfahrung.
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