Exosomen
Kopf-Hals-Tumoren sind durch eine späte Diagnosestellung häufig nur schwer zu therapieren. Kleinste Moleküle im Blut, wie beispielsweise Exosomen, könnten in Zukunft dabei helfen, eine neu aufgetretene oder wiederkehrende (rezidivierende) Tumorerkrankung früher zu erkennen und entsprechende therapeutische Maßnahmen einzuleiten. Exosomen werden als kleinste Botensysteme von den Körperzellen genutzt, um untereinander zu kommunizieren. In den letzten Jahren wurde in mehreren Studien gezeigt, dass insbesondere Kopf-Hals-Tumorzellen Exosomen produzieren, um die gegen den Tumor gerichtete Immunantwort zu unterdrücken. Dadurch kann der Tumor unter dem Radar des Immunsystems unerkannt fortschreiten und sich ausbreiten.
Exosomen können, u.a. aus dem Blut, mittels Größenausschlusschromatographie gewonnen werden und anschließend durch Elektronenmikroskopie visualisiert werden (Abb. 1). In unserem Labor soll der charakteristische Protein- und Nukleinsäuregehalt der Exosomen näher untersuchen werden, um diagnostische oder therapeutische Zielstrukturen für die Krebserkennung zu identifizieren.
In der Bildung dieser Tumorexosomen könnte auch ein fehlendes Ansprechen auf etablierte, aber auch neue Therapieverfahren begründet liegen. Deshalb interessieren wir uns besonders für deren Interaktion mit Immunzellen, um die Wirkung auf das Immunsystem besser zu verstehen. Hierbei eignet sich insbesondere die Konfokalmikroskopie, um die Art der Interaktion von Exosomen mit den Immunzellen (z.B. T-Zellen oder dendritischen Zellen) zu untersuchen (Abb. 2).
Letztlich würde ein tiefergehendes Verständnis dieser Exosomen helfen, um unseren Kopf-Hals-Tumorpatientinnen und -patienten zukünftig ein breiteres Diagnostik- und Therapiespektrum anbieten zu können.