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Lungenmetastasen sind Krebsgeschwulste, die sich von einem anderen Tumor in die Lunge ausgebreitet haben. Diese bösartigen Gewebezellen wandern vom sogenannten Primärtumor über das Blut oder die Lymphbahnen in die Lunge.
Daher weisen die Tumorzellen von Lungenmetastasen die typischen Eigenschaften der ursprünglichen Krebsart auf: Das sind oft Darmkrebs, Nierenkrebs, Brustkrebs, Schilddrüsenkrebs, Prostatakrebs, Magenkrebs, Hodenkrebs, Eierstockkrebs oder Hautkrebs. Ist der Ursprungstumor nicht bekannt, kann eine Biopsie der Lungenmetastasen Aufschluss geben.
Symptome bei Lungenmetastasen
Lungenmetastasen zeigen meist keine Symptome, solange diese noch nicht sehr weit fortgeschritten sind.
Daher nehmen die Krebsspezialisten des Universitätsklinikums Mannheim die Nachsorgeuntersuchungen bei Krebserkrankungen sehr ernst und führen regelmäßig eine umfassende Ausbreitungsdiagnostik durch. Ist die Lunge bereits durch Metastasen geschädigt, verspüren Patienten häufig Schmerzen in der Brust und leiden unter Hustenreiz mit oft blutigem Auswurf.
Lungenentzündungen und Luftnot können auch ein Indiz für Lungenmetastasen sein.
Diagnose von Lungenmetastasen
Ein Röntgenbild der Brust zeigt, ob ein mögliches Geschwür in der Lunge Raum fordert. Ein Lungenfunktionstest prüft, ob das Bronchialsystem angeschlagen ist. Nach Inhalation einer Luftmischung mit Metacholin kommt es dann zu einem Anstieg des Atemwegwiderstands durch Verengung der Atemwege. Bei einer gesunden Lunge reagiert der Patient auf diesen Lungenfunktionstest nicht. Zur Bestätigung der Diagnose und für die Therapieplanung sind oft weitere bildgebende Verfahren nötig. Mit Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT), Positronen-Emissions-Tomographie (PET) oder einer Kombination aus PET und CT können die Radiologen des Universitätsklinikums Mannheim die Lage, Größe und Anzahl der Lungenmetastasen genau erfassen.
Operation mit Laser bei Lungenmetastasen
Mit einem Präzisions-Laser können die Chirurgen des Universitätsklinikums Mannheim Lungenmetastasen besonders gewebsschonend operieren. Weil der Laser die Tumorzellen millimetergenau entfernt, bleibt mehr gesundes Lungengewebe übrig. Dadurch bleibt die Lungenfunktion besser erhalten und das verbessert auch die Lebensqualität des Patienten nach der Operation. Durch die gewebsschonende Laser-Technik ist auch eine weitere Operation der Lunge – falls notwendig – leichter möglich. Beim Einsatz des Präzisions-Lasers kommt es nur zu sehr geringen Blutverlusten, da sich das Gewebe sofort wieder verschließt.
Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass auch das entfernte Tumorgewebe erhalten bleibt und untersucht werden kann. Durch diese hochwertige Gewebeprobe können die Ärzte den Ursprungstumor finden, aus dem die Lungenmetastasen entstanden sind. Dadurch kann die Therapie für den Ursprungstumor schneller und zielgerichteter beginnen, was den Krankheitsverlauf positiv beeinflusst.
Operation mit CT bei Lungenmetastasen (CATS)
Eine Operation von Lungenmetastasen ist am erfolgreichsten, wenn der Chirurg schon vorher genau weiß, wo die einzelnen Metastasen in der Lunge liegen. Eine Computertomographie (CT) ist daher vor der Operation unumgänglich. Mit der CT-assistierten Thorax-Chirurgie (CATS) benötigen die Patienten dafür aber keinen gesonderten Termin in der Radiologie. Das Universitätsklinikum Mannheim verfügt über Hybrid-Operationssäle mit integrierter CT-Technik. Dort führen die Radiologen ein CT in 360-Grad-Rotation durch während der Patient bereits in Narkose liegt und ohne, dass er noch einmal bewegt werden muss. Das CT bildet die Strukturen der Lunge sehr genau ab, sodass ein Radiologe die Lungenmetastasen in Vorbereitung auf die Operation exakt markieren kann.
Operation mit Kamera bei Lungenmetastasen (VATS)
Liegen die Metastasen an der Oberfläche der Lunge, müssen die Chirurgen dank der Video-assistierten Thoraxchirurgie (VATS) den Brustkorb zur Operation der Lungenmetastasen nicht mehr öffnen. Diese minimalinvasive Schlüssellochoperation benötigt nur drei kleine Einschnitte von jeweils einem Zentimeter für die Operationsinstrumente und die Kamera. Durch die VATS kann der Chirurg auf einem Monitor mit modernen Mikroskopen einen vielfach vergrößerten Einblick in das Lungengewebe sehen. Diese Körper-Navigationsfunktion wird ergänzt durch weitere CT-Aufnahmen während der Operation – zur Kontrolle. Die Video-assistierte Thoraxchirurgie (VATS) ermöglicht eine schnellere Heilung, ein gutes kosmetisches Ergebnis und weniger Schmerzen bei der Wundheilung nach dem Eingriff. Dadurch kann der Patient schneller wieder das Krankenbett verlassen und mit Unterstützung von Physiotherapie schon bald wieder seinen Alltag meistern.
Schmerztherapie bei Lungenmetastasen
Um die Schmerzen der Patienten zu mindern, arbeitet die Chirurgie eng mit der Anästhesiologie (Narkosemedizin und Schmerztherapie) zusammen. Die Anästhesisten versorgen die Patienten nach der Operation mit Schmerzmitteln und führen bei Bedarf weitere Methoden der Schmerztherapie durch. Musste der Brustkorb für die Operation der Lungenmetastasen geöffnet werden, erhalten die Patienten spezielle Schmerzkatheter (peridurale Anästhesie, paravertebraler Blockkatheter), die eine weitgehende Schmerzfreiheit nach der Operation ermöglichen.
Bestrahlung bei Lungenmetastasen
Völlig schmerzfrei ist die Bestrahlung der Lungenmetastasen. Diese bietet sich an, wenn nur wenige kleine Metastasen vorliegen, deren Lage exakt erfasst werden konnte. Dann können die Radioonkologen die Strahlendosis genau auf die Krebszellen richten und zerstören – das umliegende Gewebe bleibt dabei bis auf einen kleinen Sicherheitsrand unversehrt. Eine besondere Herausforderung stellt die Atmung während der Bestrahlung der Lungenmetastasen dar: Für eine hoch präzise Bestrahlung darf sich der Patient während der Bestrahlung nicht bewegen. Um dennoch eine zielgerichtete Strahlentherapie sicherzustellen, wurde ein computergestütztes Verfahren mit dem Active Breathing Coordinator™ entwickelt. Das Gerät errechnet das erforderliche Lungenvolumen während eines eingeplanten Atemstopps für eine zuverlässige Bestrahlung. Die Radioonkologen üben mit dem Patienten vor der Bestrahlung das Atemanhalten, damit er weiß, wann, wie tief und wie lange er die Luft anhalten muss. Eine Gating-Schnittstelle (Response™) startet und stoppt die Bestrahlung automatisch, sobald der Patient das vorgegebene Lungenvolumen erreicht oder verlässt.
Chemotherapie bei Lungenmetastasen
Die Bestrahlung bei Lungenmetastasen kann auch dazu eingesetzt werden, die Metastasen vor einer Operation zu verkleinern (Downsizing). Dafür kann auch eine Chemotherapie dienen. Sie ist außerdem das Mittel der Wahl, wenn es mehrere Tumorherde an unterschiedlichen Stellen gibt, da eine Chemotherapie auf den ganzen Körper wirkt. Sie soll verhindern, dass die verschiedenen Tumoren und Metastasen weiter wachsen.
Weitere Unterstützung bei Lungenmetastasen
Zusammen mit dem Ursprungstumor können Lungenmetastasen für den Patienten körperlich und seelisch sehr belastend sein. Während des gesamten Krankheitsverlaufs stehen ihnen im Universitätsklinikum Mannheim daher nicht nur ausgezeichnete Mediziner sondern auch Psychoonkologen, Onkologische Fachkrankenpfleger sowie ein Sozialdienst zur Seite.
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