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Geteilte Verantwortung am Krankenbett
Wie sich der Krankheitsverlauf eines Patienten entwickelt, hängt nicht allein von der ärztlichen Kompetenz ab. Denn in der Patientenversorgung tragen verschiedene Professionen Verantwortung.
Eine hohe Qualität der Patientenversorgung können wir nur erzielen, wenn die Berufsgruppen gut zusammenarbeiten“, davon ist Professor Dr. med. Matthias Ebert, Direktor der II. Medizinischen Klinik der UMM überzeugt.
Aus diesem Grund war der Gastroenterologe sehr daran interessiert, die Pläne des Studiendekanats der Medizinischen Fakultät für eine Station, auf der Auszubildende dreier Berufsgruppen die Patienten möglichst selbstständig gemeinsam versorgen, in seiner Klinik umzusetzen. Seit September 2017 gibt es die Mannheimer Interprofessionelle Ausbildungsstation MIA, eine ansonsten normale internistische Station, auf der Studierende der Medizin, Auszubildende der Pflege und Schüler der Physiotherapie zwölf Patienten weitestgehend eigenständig versorgen. Erfahrene und speziell geschulte Supervisoren jeder Berufsgruppe stehen ihnen dabei zur Seite, halten sich aber so weit wie möglich im Hintergrund.
„Auf der MIA haben die Auszubildenden die einmalige Gelegenheit, interprofessionelles Zusammenarbeiten in realen Situationen zu erfahren und zu üben. Sie lernen dabei die Kompetenzen und Verantwortungsbereiche der anderen Berufsgruppen kennen“, sagt Mira Mette, die das Projekt Interprofessionelles Lernen im Studiendekanat koordiniert.
Die Ausbildung auf der MIA ist verpflichtend in das Curriculum des MaReCuM-Modellstudiengangs integriert worden. Ebenso verpflichtend ist die MIA für die Schüler der Pflegeschule und der Physiotherapieschule. Die Mannheimer Interprofessionelle Ausbildungsstation ist ein in dieser Form bundesweit einmaliges Ausbildungsprojekt, das in enger Zusammenarbeit von Studiendekanat, II. Medizinischer Klinik, Pflegeschule und Physiotherapieschule nach schwedischem Vorbild entwickelt wurde.
(Der Artikel stammt aus dem Jahresbericht 2017.)