Die Medizinische Fakultät Mannheim erweitert ihr telemedizinisches Netzwerk für Lebererkrankungen in Südamerika: Nach dem Startschuss für den Aufbau eines digitalen Hepatologie-Zentrums in Kolumbien im Dezember 2023 mit der Universität von Antioquien in Medellin, schließt die Mannheimer Medizinfakultät nun eine neue Klinikpartnerschaft mit dem Hospital de Clinicas in San Lorenzo, Paraguay. Die Kooperation wird durch das Klinikpartnerschaften Global-Programm der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) gefördert und von Professor Dr. Dr. Andreas Teufel, Leiter der Sektion Hepatologie der II. Medizinischen Klinik an der Universitätsmedizin Mannheim (UMM), geleitet.
Die Initiative zielt darauf ab, in einem Land, in dem der Zugang zu spezialisierter Gesundheitsversorgung – insbesondere in ländlichen Gebieten – begrenzt ist, allen Patienten mit Lebererkrankungen unabhängig von ihrem geografischen Wohnort einen Zugang zu spezialisierten medizinischen Dienstleistungen zu eröffnen. Die bestehende Kluft zwischen der Versorgung in städtischen Gesundheitszentren und abgelegenen, medizinisch unterversorgten Orten in Paraguay soll damit überbrückt werden.
Die Ziele des Projekts sind mit den nationalen Gesundheitszielen des Gesundheitsministeriums in Paraguay abgestimmt. Die Nutzung von digitalen Technologien und der Austausch von Fachwissen soll die Patientenversorgung insgesamt in der Hepatologie verbessern.
Wesentlicher Bestandteil der Partnerschaft wird der Aufbau eines Telemedizinprogramms entsprechend der spezifischen klinischen Anforderungen und Herausforderungen des Partner-Klinikums sein. Neben dem Aufbau eines Telemedizinsystems vor Ort, gehören dazu insbesondere die Schulung lokaler Gesundheitsfachkräfte und die Einrichtung effektiver Kommunikationskanäle zwischen dem Hospital de Clinicas in San Lorenzo und der Medizinischen Fakultät Mannheim.
Das Projekt ist ambitioniert: Zusätzlich zum Aufbau eines telemedizinischen Hepatologie-Programms, sollen auch die medizinischen Abläufe der auf Erkrankungen der Verdauungsorgane spezialisierten Gastroenterologie im Hospital de Clinicas optimiert und die stationäre Versorgung verbessert, sowie medizinisches Fachwissen in ländliche Gebiete getragen werden.
Das Projekt adressiert nicht nur die unmittelbaren Gesundheitsbedürfnisse der Einwohner Paraguays, sondern legt auch den Grundstein für zukünftige Gesundheitsinnovationen in der Region: „In erster Linie zielt die Zusammenarbeit der medizinischen Einrichtungen in San Lorenzo und Mannheim natürlich auf eine gesündere Zukunft aller Paraguayer ab. Sie dient aber auch dazu, die Entwicklung telemedizinischer Technologien voranzutreiben, die in Zukunft auch für entlegene Regionen in Deutschland von Bedeutung sein können“, resümiert Professor Teufel.