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Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom)

Ursachen

Warum Speiseröhrenkrebs entsteht ist bisher nicht eindeutig geklärt. Es sind jedoch einige Faktoren bekannt, die das Entstehungsrisiko erhöhen. Diese sind z.B. das Rauchen, das übermäßige Trinken von Alkohol, Verletzungen der Speiseröhre z.B. durch Verätzung, eine Infektion durch Papillomaviren (HPV 16) sowie eine Erkrankung des unteren Schließmuskels der Speiseröhre („Achalasie“).

Häufigkeit und Erkrankungsalter

Jährlich erkranken in Deutschland etwa 5.500 Männer und 1.700 Frauen an Speiseröhrenkrebs. Insgesamt ist der Speiseröhrenkrebs jedoch eine seltene Krebsart. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 65 bis 70 Jahren.

Symptome

Im Frühstadium bereitet Speisröhrenkrebs kaum Beschwerden. Eine Früherkennung ist daher oft schwierig. Folgende Symptome können jedoch auf das Vorliegen eines Speiseröhrenkrebses hindeuten, insbesondere wenn sie über längere Zeit bestehen: Schluckstörungen, Sodbrennen, ungewollte Gewichtsabnahme oder „Druckgefühl“ im Brustkorb.

Untersuchung

Beim Auftreten dieser Symptome empfehlen wir die Vorstellung beim Arzt zur weiteren Abklärung. Die wichtigsten Untersuchungsmethoden zum Nachweis eines Speiseröhrenkrebses sind die

  • körperliche Untersuchung
  • Laborkontrolle
  • Speiseröhrenspiegelung (im Rahmen einer Magenspiegelung) mit Biopsie

Sobald der Nachweis einer Krebserkrankung vorliegt werden weitere Untersuchungen durchgeführt um die Behandlungsstrategie festlegen zu können (Ultraschalluntersuchungen, Röntgen des Brustkorbs, Computertomographie (CT) und ggf. Spiegelung der Luftröhre und Bronchien (Bronchoskopie)).

Klassifikation

Um eine schnelle und international vergleichbare Beurteilung der Krebserkrankung zu ermöglichen wird der Tumor klassifiziert. Beim Speiseröhrenkrebs gibt es die sog. TNM-Klassifikation (T=Tumorgröße, N=betroffene Lymphknoten, M=Metastasen). Diese Klassifikation beschreibt die Ausbreitung des Speiseröhrenkrebses im gesamten Körper. Diese Einteilung wird in den internationalen sog. UICC-Stadien zusammengefasst.

Behandlungsmöglichkeiten

Sobald die Diagnose eines Speiseröhrenkrebses gestellt wird, erfolgt die Vorstellung in unserem interdisziplinären Tumorboard. Hier setzen wir uns mit den Experten aus der Onkologie, Endoskopie, Pathologie und Strahlentherapie zusammen um die individuell beste Behandlungsstrategie festzulegen.

Prinzipiell gibt es folgende Behandlungsmöglichkeiten:

  • Kurative (heilende) Operation:
    Das einzige Verfahren zur Heilung des Speiseröhrenkrebses ist die Entfernung. Wenn der Tumor die Muskelschicht der Speiseröhre noch nicht erreicht hat kann der Tumor endoskopisch abgetragen werden. Ansonsten ist die einzige Möglichkeit der Tumorentfernung die Operation. Hierbei werden der tumortragende Teil der Speiseröhre mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand sowie die zugeordneten Lymphknoten entfernt. Der gesunde verbleibende Teil der Speiseröhre wird anschließend mit dem Magen wieder verbunden. Sollte das technisch nicht möglich sein, kann ein Teil des Dickdarmes oder seltener auch des Dünndarmes als Speiseröhrenersatz verwendet werden.
  • Palliative Eingriffe:
    Ist der Speiseröhrenkrebs schon sehr weit fortgeschritten kann er starke Schluckbeschwerden verursachen. Um die Lebensqualität zu verbessern kann z.B. ein sog. Stent in die Speiseröhre eingelegt oder eine Ernährungssonde direkt in den Magen gelegt werden.
  • Chemotherapie:
    Eine Chemotherapie wird eingesetzt um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern oder im günstigsten Fall eine Verkleinerung des Tumors zu bewirken. Die Heilung des Krebses ist dadurch jedoch nicht möglich. Die Chemotherapie wird entweder vor (neoadjuvant) oder nach (adjuvant) einer Operation eingesetzt um die Heilungschancen zu erhöhen. Eine palliative Chemotherapie dient dazu den Tumor zurückzudrängen oder das Fortschreiten der Erkrankung zu hinauszuzögern um so die Beschwerden zu lindern.
  • Strahlentherapie:
    Beim Speiseröhrenkrebs wird die Bestrahlung normalerweise nur in Kombination mit einer Chemotherapie eingesetzt. Das Ziel ist dabei, den Tumor zu verkleinern.

Kontextspalte

Leitung

Prof. Dr. med.
Christoph Reißfelder

Direktor der Chirurgischen Klinik