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Leberkrebs (Hepatozelluläres Karzinom)

Ursachen

Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist ein bösartiger Lebertumor, der aus den Leberzellen hervorgeht. In den meisten Fällen entwickelt sich das HCC in einer stark vorgeschädigten Leber, der sog. Leberzirrhose. Die häufigsten Ursachen für eine Leberzirrhose sind eine chronische Leberentzündung (Hepatitis-B oder -C-Infektion) sowie die Leberschädigung durch einen langjährigen Gebrauch von Alkohol.

Häufigkeit und Erkrankungsalter

Insgesamt ist das HCC in Deutschland eine seltene Erkrankung. So erkranken im Durchschnitt 5 Personen pro 100.000 Einwohner pro Jahr, dabei sind Männer dreimal so häufig betroffen wie Frauen. Das Erkrankungsalter liegt im Durchschnitt zwischen 60 und 70 Jahren.

Symptome

Typische Symptome für das HCC gibt es nicht. Es können ganz unspezifische Beschwerden wie Müdigkeit, Druckschmerz im rechten Oberbauch, Bildung von Bauchwasser (Aszites), Fieber oder ungewollte Gewichtsabnahme auftreten.

Untersuchung

Bei Auftreten von Symptomen erfolgt in der Regel die Vorstellung beim Hausarzt oder direkt in der Klinik, hier finden ein ausführliches Gespräch und auch eine körperliche Untersuchung statt. Besteht der Verdacht auf ein HCC werden weitere Untersuchungen durchgeführt um die Diagnose zu sichern:

  • Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes
  • Computertomografie
  • Magnetresonanztomografie
  • Laborkontrolle (u.a. Tumormarker)

Klassifikation

Es gibt verschieden Klassifikationssysteme. So z.B. beschreibt die TNM-Klassifikation sowie die UICC-Stadieneinteilung wie weit fortgeschritten das HCC ist. Für die Therapieentscheidung ist allerdings nicht nur die Tumorgröße an sich wichtig sondern vielmehr die Leberfunktion und der Allgemeinzustand. Daher wird zusätzlich die sog. „Barcelona“-Klassifikation verwendet.

Behandlungsmöglichkeiten

Sobald die Diagnose eines HCC gestellt wird, erfolgt die Vorstellung in unserem interdisziplinären Tumorboard. Hier setzen wir uns mit den Experten aus der Onkologie, Radiologie, Pathologie und Strahlentherapie zusammen um die individuell beste Behandlungsstrategie festzulegen.

Prinzipiell gibt es folgende Behandlungsmöglichkeiten:

  • Kurative (heilende) Operation:
    Die Operation ist vor allem in den frühen Stadien möglich, kann aber individuell auch in höheren Stadien durchgeführt werden oder als Übergangslösung bis zur Lebertransplantation stattfinden
  • Regionale Verfahren:
    Es gibt die Möglichkeit einer interventionellen lokalen Therapie, z.B. die perkutane Ethanolinjektionstherapie, die Radiofrequenzablation oder die transarterielle Chemoembolisation. Diese Verfahren werden vor allem im fortgeschrittenen Stadium oder bei schlechter Leberfunktion durchgeführt.
  • Lebertransplantation:
    In speziellen Fällen kann als heilbare Therapie eine Lebertransplantation durchgeführt werden. Hier müssen jedoch spezielle Kriterien erfüllt sein.
  • Medikamentöse Therapie:
    Eine sehr wirkungsvolle Chemotherapie gibt es derzeit nicht. Beim fortgeschrittenen HCC kann eine medikamentöse Therapie mit Sorfenib durchgeführt werden. Dieses Medikament soll das Tumorwachstum hemmen.

Kontextspalte

Leitung

Prof. Dr. med.
Christoph Reißfelder

Direktor der Chirurgischen Klinik