Sie befinden sich hier

Inhalt

Nierenkrebs

Anatomie der Niere

Die Nieren sind paarig angelegte, bohnenförmige Organe, welche im sogenannten Retroperitonealraum hinter dem Bauchfell beiderseits der Wirbelsäule und unterhalb des Zwerchfells liegen. Sie sind von einer Kapsel aus Bindegewebe und Fett umgeben und haben eine Länge von zehn bis 12 Zentimeter und eine Breite von fünf bis 6,5 Zentimeter. Über die Urinproduktion sind sie entscheidend an der Regulation des Wasser- und Elektrolythaushaltes sowie des Säure-Basen-Gleichgewichts beteiligt. Zudem sind sie als hormonbildende Organe an der Regulation des Blutdrucks und der Produktion von Blutzellen beteiligt.

Nierenzellkarzinom (Nierenkrebs)

Bösartige Tumoren der Niere (Nierenkrebs) können von verschiedenen Geweben ausgehen. Am häufigsten findet sich im Erwachsenenalter mit einem Anteil von mehr als 90 Prozent das Nierenzellkarzinom.

In Deutschland ist das Nierenzellkarzinom mit einem Anteil von 3 Prozent aller Tumorerkrankungen insgesamt eine eher seltene Tumorerkrankung und betrifft eher ältere Menschen bei einem mittleren Erkrankungsalter um das 70. Lebensjahr, wobei Männer häufiger betroffen sind als Frauen.

Selten zeigen sich Nierenzellkarzinome symptomatisch durch beispielsweise Blut im Urin, Flankenschmerzen oder einen tastbaren Nierentumor, sondern werden meist als Zufallsbefund in einer durchgeführten Bildgebung, wie zum Beispiel einer Ultraschalluntersuchung oder einem Nieren-CT, entdeckt.

Risikofaktoren für die Entstehung sind Rauchen, Übergewicht, erhöhter Blutdruck sowie eine terminale Niereninsuffizienz und erblich bedingte Faktoren.

Gutartige Tumore und Nierenzysten

Gutartige Tumore der Niere sind selten und werden je nach ausgehendem bzw. enthaltenem Gewebe zum Beispiel als Angiomyolipome (enthalten Gefäße, Muskel- und Fettzellen) klassifiziert. Zysten der Nieren sind flüssigkeitsgefüllte, von einer Hülle umgebende Hohlräume und insgesamt sehr häufig.

Ebenso wie bösartige Tumore sind gutartige Tumore und Zysten selten symptomatisch und häufig bildmorphologische Zufallsbefunde. Bei großen gutartigen Befunden, bei Beschwerden oder nicht sicherer Abgrenzbarkeit gegenüber einem bösartigen Tumor, kann auch hier eine Therapie notwendig sein. Andernfalls sind regelmäßige Kontrollen dieser Veränderungen ausreichend.

Kontextspalte