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Hodenkrebs wird häufig zufällig entdeckt. Eine regelmäßige, monatliche Selbstuntersuchung für junge Männer ab dem 15. Lebensjahr vermag zu einer frühzeitigen Feststellung der Diagnose zu verhelfen. Beim geringsten Verdacht auf eine Verhärtung/Vergrößerung des Hodens sollte ein niedergelassener Facharzt für Urologie aufgesucht werden. Dieser führt folgende Untersuchungen durch:
Tastuntersuchung der Hoden
Die Tastuntersuchung der Hoden ist eine einfache und schnelle Untersuchung, die auch von Patienten selbst durchgeführt werden kann. Sollten sich hierbei Veränderungen zeigen ist eine zeitnahe Vorstellung beim Urologen anzuraten. Dieser führt als erste Maßnahme zur Feststellung eines Hodentumors eine Tastuntersuchung durch, bei welcher sich in der Regel eine knotige Verhärtung/Vergrößerung feststellen lässt. Diese ist meist nicht schmerzhaft. Die Vergrößerung des Hoden kann dem Patienten auch durch ein Schweregefühl des tumortragenden Hodens auffallen. Manche Hodentumore können aufgrund der Bildung von weiblichen Geschlechtshormonen (Östrogene) zu einer Schwellung der Brustdrüsen führen (Gynäkomastie).
Ultraschalluntersuchung der Hoden
Neben der Tastuntersuchung wird bei Verdacht auf einen Hodentumor als weitere Maßnahme eine Ultraschalluntersuchung beider Hoden durchgeführt. Hierbei lässt sich die Struktur des Hodengewebes optisch beurteilen. Hodentumore zeigen sich im Gegensatz zum restlichen Hodengewebe als unregelmäßige Areale, die ggf. vermehrt durchblutet sind. Die Aussagekraft der Ultraschalluntersuchung ist sehr hoch, jedoch ist eine definitive Unterscheidung zwischen bösartigen und gutartigen Hodentumoren hierdurch nicht möglich. Obligat ist die Untersuchung beider Hoden, um mögliche Tumore der Gegenseite zu erkennen.
Weitere Untersuchungen zur Diagnostik von Hodenkrebs
Knochenszintigraphie
Bei fortgeschrittener Erkrankung und Anhalt für Knochen-Absiedelungen kann eine Knochenszintigraphie als bildgebendes Verfahren ergänzend durchgeführt werden.
Magnetresonanztomographie (MRT)
Die MRT-Untersuchung kann bei bekannter Kontrastmittelallergie alternativ zur Computertomographie des Bauchraumes durchgeführt werden. Weiterhin kann das MRT bei fortgeschrittener Erkrankung und Verdacht auf Hirn-Absiedelungen zum Einsatz kommen.
Computertomographie (CT)
Bei hochgradigem Verdacht auf Hodenkrebs oder bereits bestätigtem hodenkrebs muss durch bildgebende Verfahren geklärt werden, ob sich Tumorzellen bereits in andere Organe abgesiedelt haben (Metastasen). Hierfür sollte eine CT-Untersuchung des Brustraumes, sowie des Bauchraumes durchgeführt werden.
Laborchemische Untersuchung:
Hodenkrebszellen können sogenannte Tumormarker bilden, welche durch eine Blutuntersuchung festgestellt werden können. Hierzu gehören alfa-Fetoprotein (AFP), humanes ß-Choriogonadotropin (ß-hCG) und die Laktatdehydrogenase (LDH). Die Bestimmung der Tumormarker im Blut allein genügt zwar nicht zur sicheren Feststellung von Hodenkrebs, ist aber ein Baustein der Diagnostik und erhärtet im Falle einer Erhöhung der Werte den Verdacht auf das Vorliegen von Hodenkrebs, da die Tumormarker hochspezifisch und sensitiv für Diese Erkrankung sind. Neben der initialen Feststellung von Hodenkrebs dienen die Tumormarker als Parameter für den Therapieverlauf.