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Anatomie und Funktion der Hoden
Die Hoden gehören zu den Geschlechtsorganen des Mannes und werden auch als Keimdrüsen bezeichnet. Es handelt sich dabei um paarig angelegte Organe, die etwa pflaumengroß sind und das Gegenstück zu den Eierstöcken der Frau bilden. Die Hoden sind im Hodensack (Skrotum) untergebracht. Zu den beiden wichtigsten Funktionen gehören die Produktion des männlichen Geschlechtshormons (Testosteron) und die Herstellung der Spermien (Samenzellen). Somit sind die Hoden ein unverzichtbarer Bestandteil der geschlechtlichen Fortpflanzung. Auf der hinteren Seite des Hodens ist der Nebenhoden angesiedelt. Dabei handelt es sich um einen stark gewundenen Gang, der eng mit dem Hoden verwachsen ist und die Funktion eines Spermienspeichers erfüllt.
Hodenkrebsarten
Der Hodenkrebs zählt zu den häufigsten Krebsarten bei jungen Männern zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr und macht etwa 1-2% aller Krebsfälle bei Männern aus. Neben jungen Männern können aber auch ältere Männer betroffen sein. Als Ursachen für die Entstehung von Hodenkrebs werden vor allem angeborene Entwicklungsstörungen diskutiert: Männer mit einem Hodenhochstand (Kryptorchismus) im Kindesalter haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Hodenkrebs, da sich hierdurch die Blutversorgung und die Temperatur des Hodengewebes ändern kann, was letztlich zu einer gestörten Hodengewebsentwicklung und Entartung führen kann. Zusätzliche Risikofaktoren können erstgradige Verwandte mit Hodenkrebs sein und ein bereits vorgekommener Hodenkrebs auf der Gegenseite.
Hodentumore können gut- oder bösartig sein. Den größten Anteil an Hodentumoren stellen die Keimzelltumore dar (ca. 90%). Dies ist eine heterogene Gruppe bösartiger Krebsarten, welche hauptsächlich in die Subtypen Seminome und Nicht-Seminome unterteilt werden. Die übrigen Tumore sind die sogenannten Stromatumore, welche sich vom Bindegewebe ableiten und überwiegend gutartig sind (ca. 10%).