Lebendspende

Bei der Nierenlebendspende schenkt ein lebender Mensch einem Angehörigen oder emotional Nahestehenden eine Niere. Eine solche Lebendnierenspende muss vor allem freiwillig sein und darf nicht mit materiellen Vorteilen verbunden sein. Zuvor wird kontrolliert, dass der Spender:in zwei normal funktionierende Nieren besitzt und auch sonst im Wesentlichen gesund ist. Natürlich schauen wir uns auch die Gefäßversorgung der Spendernieren vor der Operation genau an.

Bei Interesse an einer Lebendspende stellen sich potentieller Spender und Empfänger in unserer Transplantationssprechstunde vor. Dort wird das Vorgehen und die möglichen Risiken ausführlich erläutert.

Ablauf

Bei der Lebendnierenspende ist uns die Sicherheit des Spenders und die Minimierung des Operationstraumas ein großes Anliegen. Wir führen die Lebendnierenspende in der Regel in der sogenannten "Schlüssellochtechnik" laparoskopisch-handassistiert durch.

Die minimal-invasive Technik ermöglicht eine schnellere Erholung von der Operation und kosmetisch günstige Operationsnarben. Dabei wird ein Pfannenstielschnitt (kleiner Schnitt oberhalb des Schambeins, ähnlich wie bei der Gebärmutterentfernung) durchgeführt. Über diesen Zugang kann die Niere schonend entfernt werden. Die Gefäßabgänge der Spenderniere werden mit feinen, speziell dafür vorgesehenen Clips verschlossen, sodass die Niere mitsamt den zuführenden Gefäßen und dem Harnleiter entnommen werden kann.

Nach dem Eingriff

Unmittelbar nach der Entnahme wird die Niere mit einer speziellen Perfusionslösung gespült und gekühlt. Die Übertragung der Niere auf den Empfänger findet unmittelbar im Anschluss statt. Nach dem Eingriff wird der Spender in der Regel bis zum nächsten Morgen auf unserer chirurgischen Überwachungs-(IMC)-Station überwacht.

Bereits am Abend nach der Operation dürfen die Patient:innen wieder essen und trinken.