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Am Sarkomzentrum Mannheim werden sowohl Patienten mit Weichgewebesarkomen, vor allem große retroperitoneal gelegene Sarkome, GIST, als auch Patienten mit Desmoiden und Knochenmetastasen gemäß internationalen Leitlinien und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen behandelt. Die gesamte Therapiekette von der initalen Biopsie, Operation über Chemotherapie und Strahlentherapie bis zur Extremitätenperfusion wird vorgehalten. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Angebot aktueller nationaler wie internationaler klinischer Studien.
Unsere Beteiligung an diesen Studien hat z.B. zur Zulassung von Imatinib und Regorafenib bei GIST beigetragen. Unsere Patienten hatten frühzeitig Zugang zu Trabectedin, Pazopanib und Eribulin im Rahmen der jeweiligen Zulassungsstudien. Jüngst haben wir dazu beigetragen, den Nutzen von Nanopartikeln für die Bestrahlung von Sarkomen mit zu evaluieren. Auch für Patienten mit Desmoiden führen wir Therapiestudien und diagnostische Projekte z.B. zur Lebensqualität durch.
Durch die Operationen gewinnen wir Tumorgewebe. Mit Ihrer Zustimmung sammeln wir dies in einer Gewebedatenbank. Wir verfügen seit über 15 Jahren über eine Tumordatenbank mit mehr als 1.000 Tumoren. Wir stellen für Forschungsprojekte, z.B. mit dem DKFZ/NCT oder Forschungseinrichtungen anderer Universitätskliniken in Deutschland, Europa oder den USA, Gewebe zur Verfügung. Diese Kooperationen wurden durch die Deutsche Krebshilfe (Kompetenznetzwerk Sarkome KOSAR) oder die EU (ContiaNet, EUROSARC, MITIGATE) gefördert.
Aus derartigen Kooperationen mit Tumorgewebe konnten wir die Progression von GIST unter Therapie mit Imatinib (TORC1/2) und die Aktivierung von Endothel-Vorläuferzellen nach Extremitätenperfusion aufklären. Zuletzt gelang es, durch Massenspektrometrie die Verteilung von Imatinib in Tumorgewebe sichtbar zu machen und direkt zu messen. Das hilft uns etwa, Tumorprogression zu verstehen.