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Kniegelenksarthrose

(Varus-/Valgus Gonarthrose)

Eine Gonarthrose ist eine schmerzhafte Abnutzung des Kniegelenks, traumatischer oder degenerativer Ursache, bei der es häufig zu einem O-Bein (= Varusfehlstellung) oder einem X-Bein (= Valgusfehlstellung) kommt.

Ursachen

Ursache ist eine Fehlstellung der Beinachse, die angeboren oder nach einem Unfall fehlerhaft verheilt sein kann. Häufig liegt ein Meniskusschaden zugrunde, der, wenn er nicht oder zu spät behandelt wird, zu einer einseitigen Knorpelabnutzung führt. Durch die Beinachsenfehlstellung wird das Knie nicht mehr gleichmäßig belastet. Dadurch kommt es zu einer ungleich verteilten Druckbelastung und weiterem Verschleiß des Knorpels.

Dieser Verschleiß vergrößert wiederum die Beinachsenfehlstellung, was zu einer noch höheren mechanischen Belastung des schon geschädigten Knorpels führt und letztlich in einer kompletten Gelenkabnutzung enden kann.

Diagnostik

Typisch sind Knieschmerzen beim Gehen auf unebenem Boden, Anlaufschmerzen und Wetterfühligkeit auf der Knieinnenseite (beim O-Bein) oder der Knieaußenseite (beim X-Bein). 

Durch die sorgfältige Erhebung der Beschwerden und der körperlichen Untersuchung kann die Diagnose meist gestellt werden. Eine Röntgenuntersuchung des gesamten Beins sichert die Diagnose und erlaubt eine Einschätzung des Abnutzungsgrads.

Therapie

Ziel der Behandlung ist, das Fortschreiten der Arthrose zu verzögern und die Schmerzen zu reduzieren. Eine Korrektur der Beinachse führt zu einer Verringerung der Belastung im kranken Anteil des Kniegelenks und zu einer Erhöhung der Belastung im gesunden Anteil.

Zur Korrektur des O-Beins wird ein schräger aufsteigender Schnitt knapp unterhalb des Kniegelenks durchgeführt und der Unterschenkel aufgeklappt. Durch eine winkelstabile Platte wird die so erzielte Korrektur der Beinachse stabilisiert. Eine Metallentfernung ist nur zu empfehlen, wenn das Metall Schmerzen verursacht. Die Metallentfernung sollte frühestens nach einem Jahr erfolgen.

Erfolgsaussichten

Die Erfolgschancen nach der Operation sind hoch. In mehreren Studien konnte eine deutliche Zustandsverbesserung über durchschnittlich sieben Jahre erreicht werden. Grundsätzlich kann aber der schon begonnene degenerative Prozess nicht wieder rückgängig gemacht werden, sondern es lässt sich nur ein Fortschreiten der Arthose verzögern.

Nachbehandlung

Direkt nach der OP entlastet man an Unterarm-Gehstützen. Es erfolgt vom ersten Tag an eine krankengymnastische Übungsbehandlung. Bis zur abgeschlossenen Knochenheilung in ca. sechs bis acht Wochen ist eine Teilbelastung notwendig. Danach darf die Belastung schrittweise gesteigert werden. Während der Teilbelastung ist die regelmäßige Injektion von Heparin zur Thromboseprophylaxe notwendig.

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