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Ambulanz für Tiefe Hirn-Stimulation

Implantation von THS-Elektroden

Falls Sie eine Implantation von THS-Elektroden in Erwägung ziehen, können im Rahmen eines stationären Aufenthaltes die Voraussetzungen für die Implantation von THS-Elektroden geprüft werden. Dies beinhaltet eine umfassende klinische Testung, eine detaillierte Kernspintomographie zur Planung der Operation und eine neuropsychologische (Gedächtnis-) und psychiatrische Untersuchung.

Die Indikation zur Implantation der THS-Elektroden erfolgt nach dem stationären Aufenthalt mit Ihnen zusammen in einer interdisziplinären Fallbesprechung durch Neurologie und Neurochirurgie. Die Implantation der THS-Elektroden erfolgt in einem separat geplanten stationären Aufenthalt durch die Kollegen der Neurochirurgie in die Zielstruktur. Die OP kann wach oder in Vollnarkose durchgeführt werden.

Im Anschluss an die Implantation der Elektroden erfolgt im Abstand von wenigen Wochen die Einstellung der THS im Rahmen eines stationären Aufenthaltes in der Klinik für Neurologie. Danach erfolgt die Weiterbetreuung ambulant über unsere THS-Sprechstunde (KONTAKT-LINK)

Elektroden-Lokalisation im Bereich des nucleus ventralis intermedius (VIM, gelb) und des dentato-rubro-thalamischen Traktes (DRTT, rot) bei Essentiellem Tremor. Visualisierung mit lead-dbs (www.lead-dbs.org, Atlas aus Nowacki et al. 2022, hochaufgelöstes Standard-Gehirn aus Edlow et al. 2019).

THS bei Parkinson-Krankheit

Bei fortgeschrittener Parkinson-Krankheit mit motorischen Fluktuationen (Wechsel zwischen Über- und Unterbeweglichkeit) oder auf die Medikation nicht ausreichend ansprechendem Tremor kann die tiefe Hirnstimulation eine geeignete Alternative zur konventionellen Therapie darstellen. Über die Möglichkeiten der THS und anderer geräte-unterstützter Therapien sollten Personen mit Parkinsonkrankheit bei Auftreten von Wirkungsfluktuationen aufgeklärt werden. Falls Sie L-Dopa an mehr als fünf Zeitpunkten pro Tag einnehmen oder unter störenden Überbewegungen für mehr als zwei Stunden oder mehr als eine Stunde unter schmerzhaften Verkrampfungen (Dystonie) leiden (5-2-1-Regel), könnten Sie ein:e geeignete:r Kandidat:in für die THS sein.

Die Implantation erfolgt in den Basalganglien in der Tiefe des Gehirns. Die OP kann wach oder in Vollnarkose durchgeführt werden. Zielstruktur ist in der Regel der nucleus subthalamicus (STN), in seltenen Fällen kann eine Implantation auch im globus pallidus internus (GPi) empfohlen werden.

THS bei Essentiellem Tremor

Der essentielle Tremor ist gekennzeichnet durch einen feinschlägigen Haltetremor mit einer Frequenz um 6-8 Hz. Die Beschwerden können bei der Ausführung bestimmter Tätigkeiten, wie bspw. dem Einschenken von Getränken besonders ausgeprägt sein (kinetischer Tremor), auch eine Zunahme des Tremors bei Zielbewegungen kann vorkommen (Intentionstremor). Ein Ruhetremor hingegen tritt beim Essentiellen Tremor selten auf. Selten kann auch ein Kopftremor oder Stimmtremor bestehen. Typisch für ET ist die positive Familienanamnese, d. h. das Auftreten eines Tremors in mehreren Generationen einer Familie. Zudem kann sich dieser Tremor bei moderatem Alkoholkonsum verbessern, kommt im Verlauf jedoch verstärkt zurück. Bei einigen Patienten können im Verlauf leichte Symptome, die mit einer Parkinsonkrankheit vereinbar sind, auftreten, aber auch eine ataktische Gangstörung.

Zur Behandlung des Essentiellen Tremors besteht Evidenz für die Wirksamkeit der Medikamente Propranolol, Primidon und Topiramat. Kommt es in Mono- oder Kombinationstherapie dieser Substanzen zu keiner adäquaten Symptomkontrolle oder zu intolerablen Nebenwirkungen, kann auch hier die THS eine erhebliche Linderung verschaffen. Die Implantation der THS-Elektroden bei Essentiellem Tremor erfolgt im Thalamus (nucleus ventralis intermedius – VIM) und in die etwas unterhalb liegende zona incerta (Zi) und den dentato-rubro-thalamischen Trakt (DRTT). Durch die Stimulation dieser Areale kann eine optimale Tremor-Kontrolle erreicht werden.

THS bei Dystonie

Die THS ist eine etablierte Therapie für Patienten mit zervikaler, segmentaler oder generalisierter Dystonie, die nur unzureichend auf die medikamentöse Therapie oder Botulinumtoxin-Injektionen ansprechen. Die Zielstruktur für die Elektroden bei der Dystonie ist der globus palldus internus (GPi).

Kontextspalte

Sprechstunden und Termine

Ambulanter Termin (für Termine in der UMM oder für die Videosprechstunde)

Telefon:

  • 0621/383-2442

PD Dr. med. Julian Conrad

Oberarzt


Prof. Dr. med. Jochen Weishaupt

Sektionsleiter Neurodegeneration

Kanchi Weishaupt

Assistenzärztin

Melanie Tappmeyer

Leitende Study Nurse - Koordinatorin

Antje Knehr

Neurogenetik-Koordinatorin

Diana Meyer

Study Nurse

Spendenkonto

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Empfänger: Medizinische Fakultät Mannheim
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