Ganzkörperbestrahlung
Bereits in den 60er Jahren wurde durch die Entwicklung von Hochdosistherapien mit nachfolgender Blutstammzelltransplantation ein Meilenstein in der Behandlung von Erkrankungen des blutbildenden Systems erzielt. Die Ganzkörperbestrahlung (GKB) ist meist ein Teil einer interdisziplinären Gesamtbehandlung und wird im Rahmen von Hochdosistherapien bei bestimmten Leukämien oder Lymphomen und bei Knochenmarks- oder Blutstammzelltransplantationen eingesetzt. Vor der Blutstammzelltransplantation leistet die GKB einen wichtigen Beitrag zur Konditionierung des Patienten. Ziel der Konditionierung ist die Abtötung der Tumorzellen, die Myeloablation und die Unterdrückung des Immunsystems, um ein Anwachsen der Spenderzellen zu ermöglichen. Die einzelnen Therapiephasen sind zeitlich genau aufeinander abgestimmt, um eine bestmögliche Therapie zu gewährleisten.
Die applizierte Dosis bei der GKB kann unterschiedlich sein und ist von der jeweiligen Indikation und vom verwendeten Chemotherapieprotokoll abhängig. Übliche Dosen liegen im Bereich zwischen acht und zwölf Gray (Gy), wobei der Patient zweimal täglich mit mindestens sieben Stunden Pause zwischen den Fraktionen mit einer Fraktionsdosis von zwei Gray (Gy) bestrahlt wird. Das dosislimitierende Risikoorgan in der Ganzkörperbestrahlung ist die Lunge, welche infolge ihrer hohen Strahlensensitivität Pneumonitis und Fibrose entwickeln kann. Deshalb wird die Dosis in der Lunge bei fraktionierter Bestrahlung mit Gesamtdosen von zehn bis zwölf Gray (Gy) durch spezielle Lungenblöcke auf durchschnittlich neun Gray (Gy) reduziert.