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Was ist eine Computertomografie?
Bei einer Computertomographie (CT) werden Patient:innen mittels Röntgenstrahlen durchleuchtet, während sie auf dem Untersuchungstisch durch das Gerät gefahren werden. Dieser Vorgang nimmt nur wenige Sekunden in Anspruch und ermöglicht die Erzeugung von Schichtbildern des Körpers in allen Raumrichtungen. Somit können Körperregionen detailliert dargestellt und beurteilt werden.
Aufgrund der hohen Bildqualität, der geringen Untersuchungszeit und der breiten Verfügbarkeit ist die CT ein wichtiger Bestandteil der radiologischen Diagnostik, etwa zur Beurteilung der Lunge, des Skeletts oder der Gefäße sowie im Bereich der Notfalldiagnostik.
Mit der Weiterentwicklung der Technik hat sich auch das Anwendungsgebiet der CT stetig erweitert. So werden beispielsweise Untersuchungen der Herzkranzgefäße inzwischen häufig in der CT durchgeführt (Cardio-CT), was den Patienten eine belastende Herzkatheteruntersuchung ersparen kann. Zudem können mit Hilfe der CT gezielte, bildgesteuerte Interventionen, wie z.B. Biopsien oder lokale Tumortherapien, zuverlässig durchgeführt werden.
Durch ständigen technischen Fortschritt ist es gelungen, die Strahlenbelastung des Verfahrens in den letzten Jahren um ein Vielfaches zu reduzieren. In unserer Abteilung kommen CT-Geräte der neuesten Generation zum Einsatz, mit denen strahlenschonende Untersuchungen mit höchster Bildqualität ermöglicht werden. Einige spezielle CT-Untersuchungen wie bspw. das Cardio-CT können am hochmodernen Photon Counting CT bei höchster Bildauflösung und deutlich reduzierter Strahlenbelastung durchgeführt werden.
Häufige Fragen rund um die Computertomografie
Wie funktioniert die CT?
Wie bei konventionellen Röntgenaufnahmen beruht die Computertomografie auf der Abschwächung von Röntgenstrahlen durch verschiedene Körpergewebearten. Im CT-Gerät wird hierzu die Röntgenröhre um die Körperachse des Patienten gedreht, wobei der untersuchte Körperteil durch einen fächerförmigen Röntgenstrahl abgetastet wird. Von auf der Gegenseite angebrachten Detektoren werden die vom Gewebe des Patienten mehr oder weniger abgeschwächten Röntgenstrahlen erfasst und an einen Hochleistungscomputer zur Bearbeitung weitergeleitet. Dieser errechnet dann aus den Messwerten Schichtbilder.
Moderne Geräte verwenden mehrere Detektorenreihen, die gleichzeitig mehrere Schichten erfassen können, sowie versetzt rotierende Röntgenröhren, die den Untersuchungsbereich aus verschiedenen Richtungen durchleuchten. Dadurch werden die zeitliche und räumliche Auflösung der Untersuchung deutlich verbessert. Somit können auch bewegte Organe (z.B. das Herz) und sehr kleine anatomische Veränderungen detailliert abgebildet werden. Heute werden üblicherweise dreidimensionale Volumendatensätze erzeugt, die auch nachträgliche Berechnungen in anderen Schichtebenen erlauben oder eine plastische dreidimensionale Abbildung des Körpers ermöglichen.
Was erwartet Sie bei einer CT-Untersuchung?
Vor der Untersuchung wird Ihnen ein Fragebogen ausgehändigt, mit dem die Ärztin oder der Arzt medizinisch wichtige Informationen erhält. Anschließend werden Sie in einem ausführlichen Arztgespräch über den Untersuchungsablauf und, im Falle einer geplanten Kontrastmittelgabe, über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt. Während der Untersuchung liegen Sie auf dem CT-Tisch und werden in wenigen Sekunden wiederholt durch die “Röhre” gefahren. Um eine hohe Bildqualität zu erreichen, ist es entscheidend, dass Sie dabei möglichst ruhig liegen und den Atemanweisungen bestmöglich folgen. Wenn Sie Kontrastmittel erhalten haben, verbringen Sie im Anschluss der Untersuchung noch etwa 15 min zur Überwachung in unserer Abteilung.
Wird Kontrastmittel benötigt?
Um die Kontraste zwischen den unterschiedlichen Geweben zu verbessern und krankhafte Veränderungen besser zu erkennen oder um beispielsweise die Gefäße darzustellen, ist für einige Untersuchungen die Gabe von Kontrastmittel erforderlich. Das Kontrastmittel wird – je nach medizinischer Fragestellung – entweder vom Patienten vor der Untersuchung als Lösung getrunken oder über eine eingebrachte Venenkanüle (i.d.R. in der Ellenbeuge) während der Untersuchung verabreicht.
Was müssen Sie mitbringen?
Aktuelle Blutwerte: Im Falle einer geplanten Kontrastmittelgabe bitten wir Sie, Ihre aktuellen Nieren- und Schilddrüsenwerte (Kreatinin, GFR, TSH evtl. fT3/fT4) mitzubringen und uns vor der Untersuchung mitzuteilen, ob eine Einschränkung der Nierenfunktion oder eine Schilddrüsenerkrankung vorliegt.
Vorbefunde: Eventuell vorhandene auswärtige Vorbefunde inklusive externer Voraufnahmen sollten bei der Anmeldung am Tag der Untersuchung vorliegen.
Überweisungsschein: Bitte bringen Sie den Überweisungsschein Ihres zuweisenden Arztes zur Untersuchung mit.
Wie bereiten Sie sich auf die Untersuchung vor?
Im Falle einer CT des Herzens (Kardio-CT) nehmen Sie bitte vor der Untersuchung nur kleine Mahlzeiten ein und verzichten auf Kaffee- oder Teegenuss 12 Stunden vor der Untersuchung. Ihre täglichen Medikamente können Sie wie gewohnt einnehmen.
Im Falle einer CT-Intervention (z.B. Biopsie, Ablation u.ä.) müssen Sie nüchtern zur Untersuchung erscheinen. Weitere Informationen erhalten Sie in einem ausführlichen Aufklärungsgespräch, das im Vorfeld erfolgt.
Welche Kontraindikationen sind zu beachten?
Kontraindikationen können für eine Kontrastmittelgabe vorliegen und die Untersuchung einschränken oder vorbeugende Maßnahmen erfordern:
Eingeschränkte Nierenfunktion: Im Falle einer eingeschränkten Nierenfunktion kontaktieren Sie bitte vor der Untersuchung die behandelnden Kollegen. Durch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr vor und nach der Untersuchung kann eine Kontrastmittelgabe unter bestimmten Umständen auch bei eingeschränkter Nierenfunktion erfolgen. Sollte Ihre GFR jedoch < 30 ml/min liegen, muss die Indikation interdisziplinär abgeklärt werden.
Schilddrüsenüberfunktion: Das applizierte Kontrastmittel ist jodhaltig und kann daher bei einer Schilddrüsenüberfunktion zu Problemen führen. Ist eine solche Überfunktion bekannt, muss die Schilddrüse vor der Aufnahme durch den Arzt medikamentös geblockt werden, so dass es zu keiner Jodaufnahme kommt.
Kontrastmittelallergie: Falls bei Ihnen eine Allergie auf jodhaltiges Kontrastmittel bekannt ist, kann vor der Untersuchung eine Prämedikation durch den Arzt durchgeführt werden, um einer allergischen Reaktion während der Untersuchung vorzubeugen. Bei einer schweren Kontrastmittelallergie (z.B. allergischer Schock) wird in der Regel auf eine Kontrastmittelgabe verzichtet. Bitte informieren Sie den Radiologen im Vorfeld über etwaige Beschwerden im Zusammenhang mit einer Kontrastmittelgabe.
Einnahme von Metformin bei Diabetes: Falls Sie Metformin einnehmen und unter einer eingeschränkten Nierenfunktion leiden, muss das Metformin für 48 Stunden nach der Untersuchung pausiert werden.
Kontraindikationen während der Schwangerschaft:
Während der Schwangerschaft führen wir keine CT- Untersuchungen routinemäßig durch. Eine Kontrastmittelgabe während der Stillzeit ist aus medizinischer Sicht unbedenklich.
Anwendungsgebiete
- CT des Kopfes (Schädel und Gehirn)
- CT der Nasennebenhöhlen und des Gesichtsschädels
- CT des Mittel- und Innenohres (Felsenbein)
- CT des Halses
- CT des Thorax (des Brustraumes und der Lunge)
- CT des Abdomens (Bauch und Becken)
- CT der Extremitäten (Arme bzw. Beine)
- CT des Skelettsystems und der Wirbelsäule (alle Körperregionen)
- CT der Gefäße (CT-Angiografie, alle Körperregionen)
Spezialuntersuchungen
- Kardio-CT
- QCT: CT zur Bestimmung der Knochendichte
- CT in der Kinderradiologie
- CT-gesteuerte Interventionen