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Darstellung des Prostatakarzinoms
Zur kombiniert morphologisch-funktionellen Darstellung des Prostatakarzinoms sowie der Lymphknoten im pelvinen Lymphabfluss wird die Kernspintomografie sowie die Kernspinspektroskopie verwendet. Mit diesen Verfahren ist neben einer hochaufgelösten morphologischen Darstellung der zentralen und peripheren Zone der Prostata insbesondere eine exakte Darstellung des neurovaskulären Bündels und der Lymphknoten im kleinen Becken möglich.
Zusätzlich wird über die MR-Spektroskopie ein Verhältnis zwischen dem Membranmarker Cholin, der als pathognomonisch für Prostatakarzinomareale gilt, mit dem Citrat als normales Stoffwechselprodukt der Prostata gebildet. Über Schwellenwertvergleiche könne Areale mit pathologischen Verhältniswerten farbkodiert dargestellt werden, sodass ein sogenanntes „mapping“ von pathologischen Arealen möglich ist.
Die MR-Perfusion stellt eine etablierte Methode dar, die neben dem reinen Kontrastmittelanflutungsverhalten aufgrund bekannter, experimentell ermittelter Parameter die Tumorperfusion pro Gewebeeinheit darstellen kann. Damit ist es möglich, unter Therapie ein Ansprechen des Tumors zu monitoren und eventuell frühzeitig die Fortführung der Therapie bei fehlendem Ansprechen einzustellen oder auf eine andere Therapie auszuweichen.
Ganzkörper-MRT
Nach den Leitlinien der AWMF bestehen für bestimmte Tumorerkrankungen klar festgelegte Untersuchungsalgorithmen, die zum Teil aus mehreren verschiedenen Untersuchungen (konventionelles Röntgen, CT, Nuklearmedizin und MRT) bestehen. Ziel der laufenden Untersuchungen ist es, einen erhöhten Patientenkomfort zu erzielen, indem nur noch eine Untersuchung (Ganzkörper-MRT) angefertigt wird. Mit dieser Untersuchung ist es möglich, die bislang durchgeführte, zeit- und kostenaufwändige Stufendiagnostik zu reduzieren. Im Idealfall ist es möglich, ein komplettes Tumorstaging nach TNM-Klassifikation durchzuführen. Unter Verwendung des Ganzkörperspulenkonzeptes, paralleler Bildgebung (iPAT) wird die Untersuchungszeit für eine Untersuchung eines Patienten mit Gabe von Kontrastmittel auf ca. 60 Minuten reduziert.
Mit der zukünftig in Mannheim verfügbaren Technik des sogenannten „TIM-CT“ (Ganzköper-MRT mit „Total Imaging Matrix with Continuous Table movement“) wird diese Untersuchungszeit nochmals reduziert. Dabei wird der Patient analog zur Spiral-CT auf einer sich bewegenden Tischplatte verfahren, während bei der Fahrt durch den MRT-Tunnel die Bilddaten akquiriert werden.
Therapieformen bei Sarkompatient*innen
Mannheim stellt ein Zentrum für Sarkompatienten dar. Bei diesen Patienten sind unterschiedliche Therapieformen anerkannt. Neben der Radiochemotherapie sind in letzter Zeit die Verfahren der sogenannten „isolated limb perfusion“ (ILP) mit Tumornekrosefaktor sowie antiangiogenetische Therapieformen mit molekularen Antikörpern weiter in den klinischen Alltag implementiert worden. Diese Therapieformen besitzen überwiegend einen anti-angiogenetischen Ansatz, sodass es möglich ist, die Tumorperfusion als Surrogatmarker für ein Therapieansprechen heranzuziehen. Dies erfolgt mittels der unter 1.) beschriebenen MR-Perfusion.
Neoadjuvante Therapie bei Rektumkarzinompatient*innen
Rektumkarzinompatienten werden heutzutage im Wesentlichen neoadjuvant therapiert. Dazu können unterschiedliche Therapieregime zur Anwendung kommen. Am häufigsten ist eine Vorbehandlung der Patienten mit 5-FU und einem weiteren Chemotherapeutikum wie Oxaliplatin oder Irinotecan und die präoperative Bestrahlung mit einer Dosis von ca. 50 gy.
Die Anwendung von Antikörpern gegen epidermalen Wachstumsfaktor wie Cetuximab wird als eine moderne Therapieform zurzeit in Studien evaluiert. Dazu kommt von der radiologischen Seite als diagnostische Methode neben der der morphologischen Bildgebung mit hochauflösenden Sequenzen zur exakten Darstellung der anatomischen Verhältnisse wiederum das Verfahren der MR-Perfusion zum Einsatz.