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Seit 1992 widmen wir uns der Betreuung von
HIV-exponierten Kinder
- Kindern HIV-positiver Mütter
- Kindern mit Nadelstichverletzungen von Fixernadeln
HIV-positiven Kindern
Seither sind über 500 Kinder HIV-infizierter Mütter, ca. 50 Kinder mit Nadelstichverletzungen und 100 HIV-positive Kinder in der hiesigen Ambulanz medizinisch behandelt und psychosozial betreut worden.
Erfolge in der Behandlung HIV-exponierter Kinder
Ohne medizinische Maßnahmen werden 30 bis 40 Prozent der Kinder HIV-positiver Mütter in der Schwangerschaft, während der Geburt und durch das Stillen mit HIV infiziert.
Durch
- HIV-Testung in der Frühschwangerschaft zur Ermittlung von HIV-positiven Schwangeren
- Therapie der HIV-positiven Schwangeren mit HIV-Medikamenten
- vorbeugende Therapie des HIV-exponierten Neugeborenen und
- Stillverzicht
konnte in spezialisierten Zentren die Mutter-Kind-Ansteckungsrate von HIV in den letzten Jahren auf 0,5 bis 1,0 Prozent reduziert werden.
Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass die HIV-Infektion der Mutter durch eine freiwillige HIV-Testung in der Schwangerschaft rechtzeitig bekannt ist: Dann können wir zusammen mit den Frauenärzten die notwendigen Maßnahmen mit den Eltern besprechen und rechtzeitig beginnen. Wir betrachten es als eine wesentliche Aufgabe, alle Maßnahmen zur Verhinderung der HIV-Übertragung von Mutter auf Kind zu ergreifen.
Erfolge in der Behandlung HIV-positiver Kinder
Ohne Behandlung starben bis zur Einführung der ersten Medikamente gegen HIV im Jahr 1995 ein Drittel der HIV-infizierten Kinder im ersten Lebensjahr und ein weiteres Drittel bis zum 5. Lebensjahr.
Inzwischen kann durch regelmäßige Medikamenteneinnahme die Vermehrung des Virus in Blut und Lymphknoten gestoppt und die Menge der HI-Viren im Körper gesenkt werden. Dadurch kann sich das Immunsystem regenerieren und Infektionskrankheiten können wieder besser eigenständig abgewehrt werden.
Da Krankenhausaufenthalte nur noch selten notwendig werden und die kontinuierliche intensive ärztliche Betreuung durch einen HIV-Spezialisten ambulant erfolgt, können die Kindern ein normales Leben führen und haben eine normale Lebenserwartung. Regelmäßig muss die HIV-Therapie überprüft werden, um sicher zu sein, dass HIV effektiv bekämpft und dass das Kind vor Nebenwirkungen der Medikamente geschützt wird. Aber durch die medikamentöse Therapie kann HIV nicht komplett aus dem Körper eliminiert werden; das heißt, die Krankheit kann nicht geheilt werden.
Leistungsspektrum der HIV-Ambulanz der Kinderklinik
- Beratung von HIV-positiven Schwangeren vor Geburt mit ausführlicher Erläuterung der Möglichkeiten der Verhinderung einer HIV-Übertragung vor, unter oder nach der Geburt von der Mutter auf das Kind (perinatale Transmission) in Zusammenarbeit mit den Gynäkologen und HIV-Behandlern
- Betreuung von Kindern HIV-infizierter Mütter nach Geburt mit Nachuntersuchungen zum Ausschluss der HIV-Infektion
- Nachsorge der Kinder HIV-infizierter Mütter, die während der Schwangerschaft mit antiretroviralen Substanzen exponiert waren
- Voruntersuchungen zur Ermittlung der bestmöglichen HIV-Therapie für das HIV-infizierte Kind inklusive Resistenztestung und Bestimmung von HLA-B*5701
- Behandlung HIV-infizierter Kinder entsprechend internationalen Empfehlungen oder im Rahmen internationaler Studien
- Regelmäßige Überprüfungen des Therapieerfolgs, der Medikamentenspiegel und Ausschluss von Nebenwirkungen unter der HIV-Therapie
Psychosoziale Beratung
Bei psychosozialen und finanziellen Problemen steht eine Psychologin und eine Sozialarbeiterin zur Beratung und Unterstützung zur Verfügung.
Weiterführende Informationen
Kontextspalte
Sprechstunden und Termine
Ambulanter Termin
Telefon 0621/383-1278
Ärztliche Leitung
Dr. med. Bernd Buchholz
Facharzt
Video: Kinderstation
Das SWR-Fernsehen berichtet über die Arbeit von Kinderkrankenschwester Angelica.