Protektive Eigenschaften von Mehrfachzuckern aus Muttermilch
(humaner Muttermilch)
(humaner Muttermilch)
Humaner Muttermilch werden neben der wichtigen ernährungsphysiologischen Bedeutung auch weitere gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben. Dazu zählen z. B. präbiotische, anti-adhäsive und anti-inflammatorische Eigenschaften.
Diese werden unter anderem auf Mehrfachzucker, die sogenannten „Humanen Milch-Oligosaccharide” (HMOs), zurückgeführt. Bisherige Untersuchungen konnten z. B. zeigen, dass Kinder, welche Muttermilch mit einem hohen Anteil an bestimmten HMOs bekamen, deutlich weniger an Infektionen, insbesondere an Magen-Darm-Infektionen, erkrankten. Darüber hinaus zeigten Untersuchungen, dass diese antiinfektiven Effekte der HMOs auch für weitere virale und bakterielle Infektionskrankheiten bestehen.
HMOs sind nach Laktose und Lipiden die drittgrößte Fraktion in humaner Muttermilch, welche in hoher Variabilität und hohen Konzentrationen von 10-15 g/Liter in humaner Milch vorkommen. Sie setzen sich aus hochkomplexen, verzweigten Zuckerketten auf Laktosebasis zusammen.
In unserer Arbeitsgruppe beschäftigen wir uns mit den protektiven Wirkungen von HMOs. Hierzu untersuchen wir unter anderem verschiedene humanpathogene Erreger und deren Interaktion mit Epithelzellen in Zellkulturmodellen.
HMOs fungieren hierbei als lösliche Rezeptor-Analoga, welche die Interaktion von Pathogen und Wirtszell-Ligand beeinflussen. Ein weiterer Interessenschwerpunkt liegt auf der Erforschung der Interaktion von humanpathogenen Erregern und Zell-Oberflächenstrukturen, wie z. B. extrazellulären Matrixproteinen.
Ziel unserer Arbeiten ist es, ein besseres Verständnis über die Interaktion von Pathogenen und Wirtszellen zu erlangen, sowie die protektiven Wirkungen humaner Milch-Oligosaccharide besser zu charakterisieren