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Unfallopfer mit schwersten Verletzungen brauchen sofort eine besondere unfallmedizinische Behandlung. Daher müssen sie in spezialisierten Kliniken der Akutversorgung vorgestellt werden.
Das Universitätsklinikum Mannheim ist von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) für die höchste Versorgungsstufe, das Schwerstverletzungsartenverfahren (SAV), zertifiziert worden. Damit kann jetzt jeder Arbeits- und Wegeunfall – unabhängig vom Schweregrad – ambulant oder stationär an der UMM behandelt werden.
Was ist das Schwerstverletzungsartenverfahren (SAV)?
Im ambulanten Bereich behandeln sogenannte Durchgangsärzte leichtere Arbeitsunfälle. Im stationären Bereich wird dagegen der sogenannte Verletzungsartenkatalog angewendet. Darin ist präzise festlegt, welche Verletzungen nach Arbeitsunfällen in welchem Krankenhaus behandelt werden dürfen. Die dafür zugelassenen Kliniken sind in ein dreistufiges System unterteilt:
- Das „Stationäre Durchgangsarztverfahren“ (DAV) ist die unterste Stufe für einfachere Arbeitsunfälle
- Das „Verletzungsartenverfahren“ (VAV) bildet die mittlere Versorgungstufe für schwerere Verletzungen
- Das „Schwerstverletzungsartenverfahren“ (SAV) stellt die höchste Versorgungsstufe für schwerste und komplexe Verletzungsmuster dar.
Bei dem Schwerstverletzungsartenverfahren (SAV) der DGUV handelt sich um ein standardisiertes Vorgehen, das eine rasche und effektive Behandlung und Verlegung von Schwerverletzten in geeignete Krankenhäuser sicherstellt. Es sind ausschließlich Kliniken daran beteiligt, die spezielle personelle, apparative und räumliche Anforderungen sowie bestimmte Pflichten erfüllen – etwa die ständige Verfügbarkeit von Fachärzten für Unfallchirurgie, Anästhesiologie, Allgemeinchirurgie und Neurochirurgie.
Ziel des SAV ist es, die Versorgung von Schwerverletzten zu optimieren und die Überlebensrate sowie die Prognose der Betroffenen zu verbessern. Das Verfahren gliedert sich in verschiedene Phasen, die von der präklinischen Versorgung durch den Rettungsdienst bis zur stationären Behandlung in der Klinik reichen. Dabei werden die Betroffenen von einem interdisziplinären Team aus Ärzten, Pflegekräften, Rettungsdienstmitarbeitern und weiteren Fachkräften betreut.
Eine wichtige Rolle beim SAV spielt die enge Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Kliniken und medizinischen Einrichtungen, um eine optimale Versorgung der Patienten zu gewährleisten. In einer SAV-zertifizierten Klinik steht dabei immer das Wohl des Patienten im Vordergrund und es wird alles getan, um eine bestmögliche Behandlung und Versorgung sicherzustellen.
Ein wichtiger Bestandteil der Notfallmedizin in Deutschland
Insgesamt hat das Schwerstverletzungsartenverfahren in den letzten Jahren zu einer deutlichen Verbesserung der Versorgungsqualität von Schwerverletzten geführt und ist damit ein wichtiger Bestandteil der Notfallmedizin in Deutschland. Eine Zertifizierung als SAV-Klinik ist dabei ein wichtiges Qualitätsmerkmal und zeigt, dass die Klinik höchste Standards erfüllt und sich auf die Versorgung von Schwerverletzten spezialisiert hat.
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