Seit Juni 2019 sind die verschiedenen Ernährungsambulanzen in einer zentralen Ernährungsambulanz in den Räumlichkeiten der Ambulanz der II. Medizinischen Klinik (Haus 16, Ebene 1) vereint. Das interdisziplinäre Team unter der Leitung von Dr. med. Manuel von Boscamp (II. Med. Klinik) und Prof. Dr. med. Mirko Otto (Chirurgische Klinik), bestehend aus der Diplom-Ökotrophologin Steffi Meissl sowie der Intensivkrankenschwester Petra Zech, kann so von einem gemeinsamen Standort aus die tägliche ambulante und stationäre Patientenversorgung gewährleisten.

Ein Schwerpunkt liegt in der Versorgung von Patienten mit Mangelernährung bei unterschiedlichen Erkrankungen mit Erstellung eines Therapieplanes und gegebenenfalls Organisation der ambulanten Versorgung. Dieses Angebot gilt für alle ambulanten und stationären Patienten in der Universitätsmedizin Mannheim. Weiter können Kinder mit onkologischen Erkrankungen und deren Familien beraten werden. Ein zusätzlicher Schwerpunkt stellt die prä- und postoperative Betreuung bariatrischer Patienten dar; hier wird vor allem auf mögliche Hypovitaminosen und die Gewichtsabnahme inklusive Muskelmasse postoperativ geachtet.

Telefonisch ist die Ambulanz unter 0621/383-3840 oder per E-Mail über eachir@remove-this.umm.de zu erreichen.

Ernährungsformen

Bei ungewolltem Gewichtsverlust, Einschränkungen des Appetits oder therapiebedingtem Unwohlsein mit Übelkeit können Nährstoffe teilweise oder komplett dem Körper zugeführt werden. Es gibt zwei Formen der künstlichen Ernährung:

Die enterale Ernährung

Die enterale Ernährung bezeichnet die Zufuhr von flüssigen Nährsubstraten als Trink- oder Sondennahrung, wobei der Magen-Darm-Trakt als Zuführungsweg der Nahrung genutzt wird. Die Verabreichung kann erfolgen

• oral (über den Mund)
• gastral (über den Magen)
• duodenal (über den Zwölfingerdarm)
• jejunal (über den Dünndarm)

Die parenterale Ernährung

Die parenterale Ernährung bezeichnet die Zufuhr von Nährstoffen in gespaltener Form unter Umgehung des Magen-Darm-Trakts über einen zentral- oder peripher venösen Zugang (Katheter). Hier entfällt die Verdauungsleistung des Magens.

Leistungen der Ernährungsambulanz

Mit unserem Team bieten wir folgende Leistungen an:

• Erfassung des Ernährungszustandes u.a. durch BIA-Messungen (Body-Impedanz-Analyse)
• Erstellung von Ernährungsplänen
• Aufklärung über die verschiedenen Stufen der Ernährungstherapie (normale Mischkost energiereich und /oder nährstoffmodifiziert, Trinknahrung, Sondenernährung, parenterale Ernährung)
• Aushändigung und Empfehlung von Patientenbroschüren, Rezeptbüchern und Mustern z.B. von Trinknahrung
• Organisation der Anlage von Ernährungssonden, sowie Betreuung von Patienten mit jeder Art von Ernährungssonde (PEG, Jejunostomie, Nasensonden)
• Organisation der Weiterbetreuung von Sondenpatienten und Patienten, die zu Hause parenteral ernährt werden müssen, durch Ernährungspflegeperonal
• Ernährungsmedizinische Komplexbehandlung

Weiterbildungsmöglichkeit

In der Ernährungsambulanz können die sechs Monate Weiterbildungszeit, die für den Erwerb der Zusatzbezeichnung Ernährungsmedizin notwendig sind, vollständig absolviert werden.

Studien/AG Ernährungsmedizin

Bei Interesse an der Mitarbeit in der AG Ernährungsmedizin im Rahmen von Studien oder im Rahmen einer Promotion kann Kontakt per E-Mail an manuel.vonboscamp@remove-this.umm.de aufgenommen werden.