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Umgangssprachlich sagt man „Ohren anlegen lassen“ zur Korrektur von abstehenden Ohren. Diese Otoplastik (Ohrmuschelanlegeplastik) planen die Ärztinnen und Ärzte der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie nach einem ambulanten Voruntersuchungstermin zusammen mit den Patientinnen und Patienten. Eine ausführliche klinische Untersuchung beinhaltet unter anderem die Prüfung der medizinischen Indikation und Notwendigkeit sowie eine Fotodokumentation der Ohren vor Durchführung der Otoplastik.
Bei weit abstehenden Ohren ist die Ohrmuschel zu tief ausgeformt, die Faltung im oberen Ohrmuscheldrittel zu schwach ausgebildet und auch das Ohrläppchen steht ab. Durch spezielle Nahttechniken korrigieren die Ärztinnen und Ärzte diese Schwachstellen an der Ohrmuschel - ohne sichtbare Narben.
Bei Kindern ist der ideale Zeitpunkt für die Otoplastik noch vor der Einschulung ab dem sechsten Lebensjahr. Die Ohrmuschel ist dann schon voll ausgebildet und der Knorpel noch gut formbar. Der Eingriff erfolgt bei Kindern in der Regel in Vollnarkose. Bei Erwachsenen ist die Otoplastik auch in örtlicher Betäubung mit oder ohne Schlafmittel (sogenannte Analgosedierung) möglich.
Liegt speziell bei Kindern unter zehn Jahren ein medizinischer Grund vor, übernimmt die Krankenkasse die Kosten nach Einholung einer Kostenübernahmeerklärung. Bei rein kosmetischen Gründen müssen Patientinnen und Patienten die Kosten für eine Otoplastik selbst tragen.
Verschiedene Techniken der Otoplastik
Beim Ohren anlegen (Otoplastik) kommen verschiedene Techniken zum Einsatz. Dabei hat sich vor allem die Nahttechnik bewährt, um die neue Ohrmuschelfalte auszubilden oder die Ohrmuschel näher an die Kopfhaut anzulegen. Der hierzu notwendige Hautschnitt an der Rückseite der Ohrmuschel wird möglichst klein gehalten. Die hieraus resultierende Narbe ist später kaum sichtbar. Auf der Vorderfläche der Ohrmuschel sind keine Narben erkennbar. Zu den wesentlichen Risiken zählen (Nach-)Blutungen, Schmerzen, Entzündungen, Gefühlsstörungen, überschießende Narbenbildungen oder Wundheilungsstörungen. In seltenen Fällen kann es zu einer Fadenfistelung kommen, bei der sich der Faden auf der Rückseite der Ohrmuschel durch die Haut arbeitet. Dann kann dieser Faden in einem kleinen Eingriff entfernt werden.
Nachsorge bei der Otoplastik
Am Ende der Operation wird ein zirkulärer Verband angelegt, der die neu ausgebildete Ohrmuschel schützt und sich ihrer neuen Form anpasst. Den Verband sollten Patientinnen und Patienten zum Schutz für circa eine Woche tragen. Danach sollten sie weitere drei bis vier Wochen ein Stirnband tragen - anfangs tags und nachts, später dann vor allem in der Nacht. Sportliche Aktivitäten, wie Radfahren oder Schwimmen, können bereits nach circa drei Wochen wiederaufgenommen werden. Tätigkeiten, die mit einer mechanischen Belastung der Ohrmuschel einhergehen (z.B. Tragen eines Kopfhelms), sollten länger gemieden werden.
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Klinikdirektion
Univ.-Prof. Dr. med. Nicole Rotter
Direktorin der Hals-Nasen-Ohren Klinik
Prof. Dr. med. Haneen Sadick
Oberärztin