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Ohrmuschelrekonstruktionen

Die Ohrmuschelrekonstruktion nach Verbrennungen, einem Trauma oder Bissverletzungen stellt eine besondere Herausforderung dar. Häufig können auch angeborene Fehlbildungen mit fehlender Anlage einer Ohrmuschel (Anotie) vorliegen. Bei der Rekonstruktion der Ohrmuschel wird körpereigener Rippenknorpel verwendet. Ideal ist daher der Zeitpunkt einer Rekonstruktion ab dem 12. Lebensjahr, weil dann der Brustkorb und der Rippenknorpel bereits eine ausreichende Größe erreicht hat. Bei der ambulanten Voruntersuchung erfolgt eine Fotodokumentation beider Ohrseiten. Das gesunde Ohr dient meist als Vorlage für das zu rekonstruierende Ohr.

Operationsverfahren der Ohrmuschelrekonstruktionen

Abhängig vom Befund kommen verschiedene Operationstechniken zum Einsatz. Häufig sind zwei bis drei Operationsschritte im Abstand von mehreren Monaten erforderlich. Für die Rekonstruktion der Ohrmuschel wird aus Rippenknorpel ein individuelles Ohrknorpelgerüst erstellt. Dieses wird in eine Hauttasche am Kopfschädel positioniert. Mehrere Monate nach adäquater Einheilung des Knorpeltransplantats unter der Kopfhaut wird dieses in einem Folgeeingriff von der Kopfhaut gelöst und in seine endgültige Position gebracht. Die Hebestelle an der Kopfhaut wird mit einem freien körpereigenen Hauttransplantat abgedeckt.

Fehlt nur ein Teil der Ohrmuschel, kann der rekonstruierte Anteil der Ohrmuschel an die restliche noch vorhandene Ohrmuschel vernäht werden. Zur Sicherstellung der Durchblutung des frei liegenden Knorpeltransplantats wird dieses mit einem dünnen gut durchbluteten Muskelhaut-Bindegewebslappen aus der Schläfenregion abgedeckt. Der Hautmantel wird häufig durch ein freies körpereigenes Hauttransplantat wiederhergestellt. Es verbleibt das Risiko, dass das Ohrmuscheltransplantat nicht einwächst und das Knorpelgerüst abgestoßen wird. Des Weiteren können (Nach-)Blutungen, Blutergüsse, Schmerzen, Entzündungen, Gefühlsstörungen und Wundheilungsstörungen auftreten. Ein Spezialverband soll die Ohrmuschel schützen. Sportliche Aktivitäten und Tätigkeiten, die mit einer mechanischen Belastung der Ohrmuschel einhergehen (z.B. Tragen eines Kopfhelms), müssen gemieden werden.

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