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Zwillings-Transfusions-Syndrom

oder Fetofetales Transfusions-syndrom

Bei eineiigen Zwillingsschwangerschaften können abnorme Gefäßverbindungen (Anastomosen) auf dem Mutterkuchen (Plazenta) auftreten, die eine gefährliche Blutverschiebung von einem Fetus – dem Donor (Geber) – zum anderen – dem Rezipienten (Empfänger) verursachen. In schwereren Fällen kommt es dann zu ausgeprägten Wachstumsproblemen des Donors und Kreislaufproblemen bei beiden Kindern. Bleibt das Zwillings-Transfusions-Syndrom unbehandelt, besteht durch die Kreislaufprobleme das Risiko, dass beide Babys noch vor der Entbindung sterben oder schwer erkranken.

Meist wird vom Rezipienten zu viel Fruchtwasser produziert, so dass die Schwangere an einem schmerzhaft gespanntem Bauch, Rückenschmerzen und Atemnot leidet. Da die Fruchtwassermenge innerhalb kürzester Zeit sehr stark zunehmen kann, sollten sich alle Schwangeren mit Zwillingsschwangerschaften, bei denen oben beschriebene Symptome auftreten, sofort an eine pränatalmedizinische Praxis oder Frauenklinik wenden. Das gilt auch dann, wenn bislang von zweieiigen Zwillingen ausgegangen wurde. Eine verzögerte Behandlung in dieser Phase kann den Verlust der Schwangerschaft durch Muttermundschwäche, vorzeitige Wehen, Blasensprung und Frühgeburt bedeuten.

Ein Fetofetales Transfusions-Syndrom (FFTS) lässt sich bei einer Ultraschalluntersuchung sicher diagnostizieren und in seinem Schweregrad beurteilen. Wird die Situation lebensbedrohlich für ein oder beide Babys oder ist die Schwangerschaft durch eine zu große Menge Fruchtwasser gefährdet, können die betroffenen Gefäße im Mutterkuchen (Plazenta) nach örtlicher Betäubung der mütterlichen Bauchwand mit einem Laser verschlossen werden.

Minimal-invasiver Verschluss mit Laser

In rund 80 Prozent der Fälle überlebt so mindestens eines der Kinder. In etwa 60 Prozent aller Fälle kann beiden Kindern das Leben gerettet werden. Schätzungsweise 80 Prozent der überlebenden Kinder werden nach der 30. Schwangerschaftswoche geboren. Zu diesem Zeitpunkt ist das Risiko, durch die frühe Geburt Schaden zu nehmen, bereits gering. Die überlebenden Kinder kommen meistens gesund zur Welt, es besteht aber ein geringes Risiko (rund fünf Prozent) von Gehirnschäden bei diesen Kindern.

Wissenschaftliche Analysen empfehlen heute bei dieser Erkrankung den minimal-invasiven fetoskopischen Verschluss der abnormen Mutterkuchengefäße mit Laser als beste Therapieoption. Die zuvor übliche Behandlungsstrategie der "seriellen Amniondrainage" kommt heute nur noch in Einzelfällen zur Anwendung, da damit nur die vermehrte Fruchtwassermenge immer wieder abgesaugt wird. Damit wird die Schwangerschaftsdauer verkürzt und das Risiko für Hirnschäden oder Versterben der Kinder ist höher als nach fetoskopischem Verschluss.

Der Eingriff wird in der Regel zwischen der 16. und der 28. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Dabei hängt der genaue Zeitpunkt von der Fruchtwassermenge und der Harnblasenfüllung der Ungeborenen sowie vom Ausmaß der kindlichen Herzbelastung und der Mutterkuchendurchblutung ab.

Das DZFT hat sich bei der Entwicklung und Verbesserung fetoskopischer Operationstechniken auf technisch schwierige Laser-Eingriffe konzentriert. Nach unseren langjährigen Erfahrungen stehen bereits zuvor durchgeführte Punktionen der Fruchthöhle (z. B. zur Verminderung der Fruchtwassermenge oder durch einen anderen vorherigen Eingriff) einem fetoskopischen Verschluss der abnormalen Plazentagefäße nicht im Weg. Starkes Übergewicht der werdenden Mutter stellt ebenfalls kein Ausschlusskriterium dar. Sollte aus diesen oder anderen operationstechnischen Gründen (z. B. ungünstige Mutterkuchenposition) ein fetoskopischer Eingriff an einem anderen Zentrum abgelehnt worden sein, stehen wir Ihnen gerne beratend und therapeutisch zur Seite.

Kontakt

Bei Fragen zur minimal-invasiven vorgeburtlichen Behandlung des Zwillingstransfusionssyndroms kontaktieren Sie uns bitte montags bis freitags zwischen 10 und 17 Uhr unter 0175/597-1213. Falls wir Ihren Anruf nicht persönlich entgegen nehmen können, hinterlassen Sie bitte Ihren Namen und Ihre Telefonnummer auf dem Anrufbeantworter, damit wir Sie zurückrufen können oder senden Sie uns eine E-Mail an thomas.kohl@remove-this.umm.de

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