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Optimierte Nutzung von Antibiotika
Die Universitätsmedizin Mannheim hat als eines der ersten Krankenhäuser der Metropolregion eine ABS-Gruppe eingerichtet. ABS steht für ‚Antibiotic Stewardship’, also den bewussten Einsatz von Antibiotika. Unser Ziel ist es, die Nutzung von Antibiotika zu optimieren. So sollen die Mittel möglichst nur zum Einsatz kommen, wenn sie für die Therapie unverzichtbar sind. Außerdem achten wir darauf, dass für den jeweiligen Fall gezielt das passende Antibiotikum ausgewählt wird.
Bestmögliche Therapie für Patient:innen
Die ABS-Gruppe führt regelmäßig Visiten auf Normalstationen und in Risikobereichen wie Intensiv- oder Isolationsstationen durch. Die Experten für Infektiologie, Mikrobiologie, Laboratoriumsmedizin, Hygiene und Pharmazie beraten die behandelnden Ärzte zur bestmöglichen Antibiotikatherapie für ihre Patienten.
Ein Mehr an Sicherheit für Patient:innen bei gleichzeitig geringerem Einsatz von Antibiotika ist nur ein scheinbarer Widerspruch.
Mit dem gezielteren Einsatz von Antibiotika gehen auch Nebenwirkungen zurück:
Die Mittel töten nicht nur die Infektionsverursacher ab, sondern vernichten auch die natürlichen Bakterien der Darmflora. In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der durch Clostridien ausgelösten Durchfallerkrankungen europaweit deutlich erhöht. Clostridien kommen in einer gesunden Darmflora in geringer Anzahl vor, können sich aber nach Antibiotika-Gaben vermehren und Entzündungen im Dickdarm auslösen.
Antibiotikaverbrauch senken, Resistenzen verhindern
Seit die ABS-Gruppe Anfang 2014 ihre Arbeit aufgenommen hat, konnte der Antibiotikaverbrauch um rund 40 Prozent reduziert werden, ohne dass es zu einer Verschlechterung der Behandlung gekommen ist. Je gezielter Antibiotika verordnet werden, desto geringer ist der Druck auf die Bakterien, Resistenzen zu entwickeln. Am Ende profitieren unsere Patienten, da ihr Risiko an resistenten Erregern zu erkranken sinkt.
Kontextspalte
Kooperationspartner
ABS Manual
Die Antibiotika-Hausleitlinie der UMM in digitaler Form.